SG Eider  –  FC O  3:5  (2:1)

Welch eine Moral  –  Totgesagte leben länger

Frei nach dem Kriminalroman von Kathy Reichs liefen die letzten 30 Minuten im Dellstedter Waldstadion ab. Bis dahin nahmen wir das Derby aber nicht wirklich an. Nach der 6:1 Hinspielniederlage und der 0:7 Klatsche vom Vorsonntag war die Heimelf heiß wie Frittenfett und pushte sich bei jeder Aktion. Während wir zu pomadig agierten, suchte die SG den direkten Weg zum Tor und nach einem Allers Schuss aus dem Hinterhalt schlug die Kugel im Winkel ein (5.Min). Obwohl wir durch Rimkus (10.) und Voß (12.) zwei Chancen hatten, kamen wir nicht ins Spiel, denn die rustikale Spielweise mit langen Bällen behagte uns nicht. Zudem hatte unsere Defensive nicht ihren besten Tag und wir hatten Glück, dass Allers frei vor Todti über‘s Tor schoss (28.). In Min 36 zeigte der Torjäger an, dass er den Ball haben wollte, bekam diesen auch aus dem linken Halbfeld, lief Pacco davon und traf ins lange Eck. 4 Minuten später hätte Brammer uns den Todesstoß versetzen können, aber zweimal scheiterte er an den grätschenden J. Tödter und F. Arps. Mit Glück kamen wir noch vor der Pause zum Anschlusstreffer, denn nach einem Einwurf traf Rimme den Pfosten und Klemens Krüger stocherte den Abpraller ins Tor (43.). Nach dem Wechsel wollten wir es wissen, aber Flo Arps erwies seiner Elf einen Bärendienst, denn nach einem Handspiel meckerte er sich mit gelb/rot vom Platz (50.). Damit schwand zunächst die Hoffnung auf Besserung und wir konnten uns bei Todti bedanken, dass er mit einer starken Parade gegen Allers das 3:1 verhinderte (53.). Mit zunehmender Spieldauer verlor der Schiri die Übersicht und als er dann doch auf Ecke entschied, wurde Jannik Tödter gefoult und es gab Elfmeter. Eigentlich ist Jannik eine Bank bei der Ausführung, aber Schubert hielt den Ball und nach drei Ecken lief der Konter und Allers vollendete nach vorherigem Muster (61.). Es dauerte keine zwei Minuten und nach Foul an Rimme zeigte der Schiri erneut auf den Punkt. Ruppi nahm sich die Kugel und … scheiterte ebenfalls am Torwart. Dafür verhinderte Ruppi in Min 65 das sichere 4:1, nachdem ein Rohde Geschoß von seiner Schulter zur Ecke gelenkt wurde. Eigentlich waren wir klinisch tot und niemand setzte mehr einen Cent auf unser Team, aber die SG war sich wohl zu sicher und innerlich schon im Feiermodus. Zudem hatten sie ihr Pulver verschossen und wir luden die Magazine voll. In Unterzahl bliesen wir zur Attacke, allen voran Jannik Tödter, den es jetzt nicht mehr hinten hielt und folgerichtig köpfte er eine Rupp Ecke zum 2:3 ein (70.). Während Niklas Tödter noch freistehend über’s Tor schoss (72.), war es Alex Rupp vorbehalten nach schöner Kombination den Ausgleich zu erzielen (75.). Unsere Angriffswelle setzte sich fort; Ecke auf Ecke segelte in den Fünfer und in Min 84 stocherte Jürgen Voß das Leder über die Linie. Und der helle Wahnsinn ging weiter; Steilpass auf Niklas Tödter, der zwar am Tw scheiterte, aber der Ball ging trotzdem als Bogenlampe ins Netz (88.). Grenzenloser Jubel beim FC O, nur der ausgewechselte Rupp übertrieb diesen und fing sich die gelb/rote Karte ein. Gleiches passierte noch dem gefrusteten Jürgens (90.).                                     

Fazit: Nach 48 Jahren FC O Treue hatte ich geglaubt schon alles erlebt zu haben, aber denkste, denn unsere Jungs haben heute mit einer wahren Energieleistung bewiesen, dass im Fußball alles möglich ist. Hut ab !!! Bericht: Rolf Kruse

Vielen Dank für den Vorabend Krimi ohne Verletzte und Tote.

Aufstellung: Todti – Göttsche, F. Arps, J. Tödter – Peters, Rimkus, Kühl, Krüger – Rupp (85. Janns), Voß (95. G. Adria), N. Tödter (93. K. Adria)